Die Produktion und der Absatz von Biodiesel boomen. Die
Beimischung von Biodiesel zu fossilem Treibstoff entwickelt
sich zu einer immer wichtigeren Absatzschiene. Für
2005 und 2006 werden weitere Produktionsausweitungen erwartet.
Marktlage
Nach Angaben des Verbandes Deutscher Biodieselhersteller
(VDB) wird der Anteil der Mischungen am Biodieselabsatz
2005 auf 40 % geschätzt - gegenüber
dem Vorjahr wäre dies ein Plus von 15 %-Punkten.
Zwischenzeitlich bauten die Mineralölraffinerien ihren
Biodiesel-Bedarf deutlich auf rund 1,4 Moi.t aus.
Die Beimischungsquote von Biodiesel im
fossilen Diesel liegt nach Angaben der Ölmühle
Hamburg AG derzeit bei etwa 4 %. Die Ausnutzung
der 5 %-Quote bei der Zumischung sei aufgrund saisonaler
und logistischer sowie der Vertriebsregionen (Deutschland,
Exportmarkt) nicht zu erreichen.
Auch die Nachfrage der Landwirtschaft nach
Biodiesel wird - so die Einschätzung der Biodieselbranche -
nach den Neuregelungen bei Agrardiesel deutlich wachsen.
Erwartet wird ein Anteil von 5 % der Biodiesel-Produktion,
der in der Landwirtschaft Absatz finden könnte.
Der Bedarf der Lkw-Fuhrparks wächst
ebenfalls. Schätzungen erwarten, daß die Zahl
der Lkw's, die in Deutschland mit reinem Biodiesel betrieben
werden, voraussichtlich um 3.000 auf 22.000 Fahrzeuge
steigen wird.
Fakten
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Rasanter
Ansteig der Biodiesel-Produktion
Der rasante Anstieg der Biodiesel-Produktion in Deutschland
hat in den letzten Jahren jährlich neue Rekorde
erreicht. Berücksichtigt man die im Bau befindlichen
und die konkret geplanten neuen Anlagen, wird die Kapazität
der deutschen Biodieselproduzenten von 290.000 t
im Jahr 2000 bis Ende 2006 auf etwa 2,3 Mio.t steigen.
Ausgelöst wurde die Investitionswelle durch die
Änderung des Mineralölsteuergesetzes zur Mineralölsteuerbegünstigung
von Biokraftstoffen Amfang 2004. Das Resultat ist ein
sprunghafter Anstieg um 716.000 t auf über 1,9
Mio.t bis Ende 2005. Mit den neuen Anlagen, die für
das Jahr 2006 geplant sind, erreicht Deutschland mit
über 2 Mio.t Kapazität ein im internationalen Vergleich
eine Führungsrolle.
Die wachsenden Produktionskapazitäten haben in
Deutschland zu einem permanent wachsenden Bedarf der
Veresterungsanlagen an Rapssaaten geführt. Inzwischen
wird der Bedarf in Deutschland nicht nur über die
inländische Produktion, sondern in zunehmendem
Maße durch Zukauf im Ausland gedeckt. Die Anlagebetreiber
schließen inzwischen immer mehr Anbaukontrakte
mit Erzeugern in anderen EU-Staaten ab, um ihren Rohstoffbedarf
zu sichern.
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