Preise für Milchquoten ziehen an
Stand: 02.11.2004


Am 2. November 2004 fand die 14.  Milchquotenbörse statt. Der durchschnittliche Milchquotenpreis im Bundesdurchschnitt stieg um 0,04 € auf 0,46 €/kg Milchquote.

Ergebnis der 14. Milchquoten-Börse
Mit einem durchschnittlichen Milchquotenpreise von 0,46 €/kg Milchquote wurde der viertniedrigste Preis seit Einführung der Milchbörse im Jahr 2000 erzielt. Der durchschnittliche Börsenpreis in den alten Bundesländern liegt bei 0,52 €/kg Milchquote und damit mehr als doppelt so hoch wie der durchschnittliche Milchquotenpreis von 0,25 €/kg in den neuen Bundesländern.

Der niedrigste Quotenpreis konnte in Thüringen mit 0,21 €/kg Milchquote erzielt werden. Wieder einmal Spitzenreiter bei den Quotenpreisen ist das Übertragungsgebiet Oberpfalz in Bayern mit 0,75 €/kg Milchquote.

Bemerkenswert ist, daß von den 3.718 Milcherzeugern, die Milchquote verkaufen wollten, 3.677 erfolgreich ihre Quote veräußern konnten, das entspricht fast 99 % der Gesamtanbieter. Eine so hohe Anzahl von erfolgreichen Anbietern konnte bisher in keinem Börsenverfahren erzielt werden. Die angebotene Menge von insgesamt 162.130.060 kg konnte zu mehr als 93 % (151.208.331 kg) verkauft werden.

Verkaufsstelle
Preis in
Euro
gehandelte Menge in kg
Menge in kg
angeboten
nachgefragt
Baden-Württemberg
Reg.-Bez.Stuttgart
 0,34
3.833.091
3.876.628
8.984.744
Baden-Württemberg
Reg.-Bez.Karlsruhe
 0,24
2.014.225
2.472.214
2.247.817
Baden-Württemberg
Reg.-Bez.Freiburg
 0,51
2.298.843
2.327.118
4.682.163
Baden-Württemberg
Reg.-Bez.Tübingen
 0,43
 6.599.133
 6.599.133
16.098.966
Bayern / Reg.-Bez. Oberbayern
 0,70
 12.830.922
 12.830.922
 26.450.052
Bayern / Reg.-Bez. Niederbayern
0,50
 5.475.301
 5.515.501
15.530.397
Bayern / Reg.-Bez. Oberpfalz
 0,75
 3.527.886
 3.527.886
9.844.689
Bayern / Reg.-Bez. Oberfranken
0,56
3.230.007
3.230.007
6.086.423
Bayern / Reg.-Bez. Mittelfranken
 0,55
 5.483.419
 5.655.455
6.534.074
Bayern / Reg.-Bez. Unterfranken
 0,30
 1.818.366
 1.818.366
 4.023.261
Bayern / Reg.-Bez. Schwaben
 0,50
 11.990.997
12.050.247
 26.162.949
Hessen
0,36
 6.779.496
6.788.871
 10.608.313
Niedersachsen/
Bremen
 0,51
28.901.772
 28.901.772
 56.483.935
Schleswig-Holstein/Hamburg
 0,58
 9.126.160
 9.137.667
 32.854.678
Nordrhein-Westfalen
0,52
 11.737.805
 11.737.805
 25.498.291
Rheinland-Pfalz / Saarland
 0,45
2.586.711
 2.586.711
10.707.545
Berlin/Brandenburg
 0,22
 8.135.496
 12.402.504
 9.503.254
Mecklenburg / Vorpommern
0,26
8.777.149
 11.055.299
 16.182.629
Sachsen
 0,30
 4.765.057
 4.765.057
10.969.308
Sachsen-Anhalt
0,25
5.434.629
 5.434.629
 20.341.181
Thüringen
 0,21
 5.861.866
 9.416.268
9.915.978
Alle Angaben ohne Gewähr

Die Zahl der Anbieter wie auch das Gesamtangebot an Milchquote erreichte den niedrigsten Stand seit der Börse im Oktober 2002. Dagegen erreichte die Zahl der Nachfrager mit 10.844 den zweithöchsten Wert seit Einführung der Milchbörse. Auch die insgesamt nachgefragte Milchquotenmenge erzielte mit 329.710.647 kg die dritthöchste Nachfragemenge, seit es die Milchbörse gibt.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) führt die Ergebnisse der 14. Milchquotenbörse vor allem auf die veränderten milchpolitischen Rahmenbedingungen zurück. So stand dieser Handelstermin unter dem besonderen Zeichen, daß letztmalig Milchquote mit einem Prämienanspruch gehandelt werden konnten.

Schon beim nächsten Handelstermin für Milchquoten am 1. April 2005 wird die Milchprämie von der Quote entkoppelt, so daß dann keine Verbindung mehr zwischen Prämie und Quote besteht. Dieses hat viele Milcherzeuger dazu veranlaßt, zusätzliche Milchquote zu erwerben. Andere Milcherzeuger, die in absehbarer Zeit ihre Milchproduktion einstellen wollen, haben bewußt ihre Quote zu diesem Handelstermin nicht angeboten, um noch in den Genuß der entkoppelten Milchprämie ab dem nächsten Milchwirtschaftsjahr zu kommen. Auch die hohe Überlieferung der Milchquote im abgelaufenen Milchwirtschaftsjahr und die damit verbundenen hohen Superabgaben haben viele Milcherzeuger veranlaßt, jetzt noch Milchquote zu erwerben.

Nach Ansicht des DBV ist der Preisanstieg bei den Milchquoten nicht auf höhere Preisforderungen der Quotenanbieter zurückzuführen. Die Milchquotennachfrager waren erneut preisbestimmend.

Für den nächsten Milchbörsentermin am 1. April 2005 wird aufgrund der geänderten agrarpolitischen Rahmenbedingungen (Entkopplung der Milchprämie von der Milchquote) ein zunehmendes Angebot an Milchquote erwartet.

Quelle:

Deutscher Bauernverband
info@bauernverband.de

 
 
 

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