Fusionswelle in der Fleischbranche rollt weiter:
Beatmeat übernimmt die Hendrix Meat Group
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 09.09.2004


Der niederländische Fleischkonzern Beatmeat, Best hat die Hendrix Meat Group, Boxmeer, übernommen. Unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden erfolgt die Übernahme frei von Schulden für 75 Mio.Euro.

Die Interessenvertretung der niederländischen Schweinehalter (Nederlandse Vakbond Varkenshouders, NVV) lehnt die Übernahme aus Wettbewerbs- und Mitbestimmungsgründen ab und verweist auf die damit verbundene weitere Konzentration in der niederländischen Schlachtbranche.

Bestmeat Company B.V.
Hinter der Bestmeat Company B.V., Best/Niederlande, steht als Muttergesellschaft die niederländische Holding Best Agrifund B.V., ein Lebensmittelkonzern, der mit 120 Produktions- und Verarbeitungswerken in 22 Ländern tätig ist.

Nach dem Zukauf der Aktienmehrheit des deutschen Fleischkonzerns A. Moksel AG, Buchloe im Dezember 2002 sowie der Übernahme des größten niederländischen Fleischvermarkter Dumeco B.V., Boxtel und des zweitgrößten deutschen Fleischkonzerns CG Nordfleisch AG, Hamburg im vergangenen Jahr erwirtschaftet Bestmeat mit etwa 9.500 Mitarbeitern einen jährlichen Umsatz in Höhe von 5 Milliarden Euro.

Weitere Informationen zur Bestmeat Company B.V. entnehmen Sie bitte dem Beitrag "Danish Crown und Bestmeat auf Platz eins und zwei" vom 26.11.2003.

Hendrix Meat Group
Die Hendrix Meat Group, Boxmeer gehört zur Nutreco Holding N.V.. Hendrix Meat beschäftigt in den Niederlanden ca. 1.100 Mitarbeiter an den Produktionsstandorten Druten, Emmen sowie Meppel und in den drei Fleischwerken in Beilen, Hoogeveen und Someren.

Die vorrangigen Absatzmärkte liegen in den Niederlanden und in Westeuropa in den Marktsgmenten Großhandel, Industrie und Foodservices . Das Unternehmen bezeichnet sich als führender Erzeuger und Verarbeiter von Schweinefleisch-Produkten. Hendrix Meat ist spezialisiert auf die Produktion von frisch vorverpacktem Schweinefleisch für den Lebensmittelhandel in den Beneluxländern, Bacon für den englischen Markt, Schinken für Italien und auf sonstige Spezialprodukte für die europäischen Märkte.

Das Unternehmen erwirtschaftete in 2003 einen Umsatz von 450 Millionen Euro.

Ausblick
Der Konzentrationsprozeß in der europäischen Schlachtbranche schreitet rasant voran. Die Marktkonzentration führt zwangsläufig zu einer Reduzierung des Wettbewerbs am Schlachtschweine- und Schlachtrindermarkt.

Die großen Fleischkonzerne entwickeln sich inzwischen von reinen Schlachtbetrieben zunehmend auch zu Anbietern verpackter Selbstbedienungs-Fleisch- und Wurstportionen (SB-Produkte) und von Fertigprodukten (Convenience-Produkte).

Bestmeat verfolgt seinen Expanisonskurs weiter. Zielsrebig baut das Unternahmen seine führende europäische Marktposition bei Frischfleisch weiter aus und zielt auf die führende Marktpositionen in Wachstumssegmenten wie vorverpacktes Frischfleisch und Convenience-Produkte ab.

Die globale Wettbewerbssituation hat sich vor dem Hintergrund der zunehmenden Internationalisierung im der Fleischbranche verschärft. Als Konsquenz des Preisdruckes in den Schlacht- und Verarbeitungsbetriben sowie des scharfen Wettbewerbs an den Endkundenmärkten geht der Trend zu Großschlachthäusern mit Kapazitäten für 75.000 Schweine pro Woche.
 
 
 

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