Nachdem die Anbaufläche von Arznei- und Gewürzpflanzen in Deutschland
in den 90er Jahren kontinuierlich ausgedehnt wurde, wurde der Anbau
nach 1999 wieder leicht eingeschränkt und stagniert derzeit.
2001 wurde der Anbau von Arzneipflanzen auf rund 5.700 Hektar
statistisch erfaßte - damit blieb der Anbau fast unverändert
im Vergleich zum Vorjahr. Der Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen
wird jedoch inklusive der statistisch nicht erfaßten Flächen
auf 8.000 bis 10.000 Hektar geschätzt.
Zu den wichtigsten Kulturen zählen Kamille und Mariendistel, Johanniskraut,
Majoran, Fenchel, Dill und Pfefferminze. Gesondert ausgewiesen werden
in der Anbaustatistik Petersilie (1.174 Hektar), Schnittlauch
(500 Hektar) und Meerrettich (167 Hektar). Die Schwerpunkte
des Anbaus in Deutschland liegen in Bayern, Hessen, Niedersachsen
und Sachsen-Anhalt.
Der Rückgang des Arzneipflanzenanbaus wird unter anderem auf
höhere Produktionskosten aufgrund gestiegener Energiepreise
zurückgeführt, die die Anbauer jedoch nicht an ihre Kunden
weiterreichen konnten.
Möglicherweise spielen auch neue Forschungsergebnisse eine
Rolle, nach denen Johanniskrautzusätze in zu geringer Dosierung
wenig wirksam sind. Der damit in Zusammenhang stehende Nachfragerückgang
nach Johanniskrautprodukten war in den USA so gravierend, daß
der dortige Markt völlig zusammenbrach und somit als Exportmarkt
für deutsche Erzeugnisse weitgehend weggefallen ist.