Stagnation beim Arzneipflanzen-Anbau
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 22.08.2002


Nachdem die Anbaufläche von Arznei- und Gewürzpflanzen in Deutschland in den 90er Jahren kontinuierlich ausgedehnt wurde, wurde der Anbau nach 1999 wieder leicht eingeschränkt und stagniert derzeit.

2001 wurde der Anbau von Arzneipflanzen auf rund 5.700 Hektar statistisch erfaßte - damit blieb der Anbau fast unverändert im Vergleich zum Vorjahr. Der Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen wird jedoch inklusive der statistisch nicht erfaßten Flächen auf 8.000 bis 10.000 Hektar geschätzt.

Zu den wichtigsten Kulturen zählen Kamille und Mariendistel, Johanniskraut, Majoran, Fenchel, Dill und Pfefferminze. Gesondert ausgewiesen werden in der Anbaustatistik Petersilie (1.174 Hektar), Schnittlauch (500 Hektar) und Meerrettich (167 Hektar). Die Schwerpunkte des Anbaus in Deutschland liegen in Bayern, Hessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Der Rückgang des Arzneipflanzenanbaus wird unter anderem auf höhere Produktionskosten aufgrund gestiegener Energiepreise zurückgeführt, die die Anbauer jedoch nicht an ihre Kunden weiterreichen konnten.

Möglicherweise spielen auch neue Forschungsergebnisse eine Rolle, nach denen Johanniskrautzusätze in zu geringer Dosierung wenig wirksam sind. Der damit in Zusammenhang stehende Nachfragerückgang nach Johanniskrautprodukten war in den USA so gravierend, daß der dortige Markt völlig zusammenbrach und somit als Exportmarkt für deutsche Erzeugnisse weitgehend weggefallen ist.

 
 
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