Schwache Nachfrage am Weizenmarkt

S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 13.03.2001


Marktlage
Die Weizenproduzenten treten stärker als Verkäufer am Markt auf und versuchen, ihre Restbestände zu räumen. Somit hat das Angebot in den letzen Tagen spürbar zugenommen, so daß die Preise stagnieren. Auch am Anfang dieser Woche blieb der Weizenmarkt in gedrückter Stimmung. Für größere Partien lassen sich allerdings noch immer leichte Aufgelder erzielen.

Hauptursache ist die unter den Erwartungen bleibende schwache Nachfrage. Die Verarbeiter (Mühlen und Futtermittelwerke) sind häufig über bestehende Kontrakte versorgt, so daß das Neugeschäft begrenzt bleibt. Der Anschlußbedarf dürfte in den nächsten Wochen jedoch zunehmen.

Preisdruck verursacht auch die Korrektur der BLE-Angaben zur bisherigen Weizen-Erfassung. Nach den neuesten Angaben übersteigt das bisher gehandelte Marktvolumen der Erzeuger für Juli/Dezember der laufenden Wirtschaftsjahres mit 11,2 Mio. t den Vorjahresumfang nur noch um runf 498.000 t bzw. 4,7 %. In den Vormonaten war ein Vorsprung von mehr als 2,5 Mio. t gemeldet worden.

Export
Der Export aus den nord- und ostdeutschen Hafenregionen verläuft weiter zügig, jedoch ist das Exportvolumen leicht zurück gegangen. Gefragt sind hier vorzugsweise B-Qualitäten.

Um seine Weizenbestände aufzufüllen, wird Polen eine Quote für den zollfreien Import von 250.000 t Weizen eröffnen. Wie das Office National Interprofessionnel des Cereales (ONIC), Paris, mitteilte, wird sie von 19. März bis 30. Juni gelten. Nordafrikanische Staaten haben bereits neue Ausschreibungen angekündigt.

Prognose
Der weitere Rohstoffbedarf der Futtermittelwerke wird unter anderem vom Seuchenverlauf in der EU abhängen. Allgemein erwartet man einen größeren Bedarf der nordafrikanischen Länder an B-Weizen ab April 2001. Mit dem Anlaufen der Polengeschäfte bei Weizen, Roggen und Gerste ist mit einer Stabilisierung der Lage zu rechnen.

Übersicht

 

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