Neues zum Thema BSE
S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 29.01.2001

 

  • Schlachtrinder müssen in Deutschland künftig ab einem Alter von 24 Monaten auf BSE getestet werden. Bundesverbraucherministerin Renate Künast hat am 26.01.2001 eine entsprechende Verordnung unterzeichnet. Die Verordnung tritt am Tag nach der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt (vermutlich am 31.01.2001) in Kraft.
    Die Verordnung geht über die EU-Regelung hinaus, in der die Altersgrenze auf 30 Monate festgelegt wird. Nach Schätzung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft müssen durch die Neuregelung rund 300.000 Rinder zusätzlich BSE-getestet werden.

  • 8.684 t Rindfleisch wurden am 26.01.2001 im zuständigen EU-Verwaltungsausschuß in Brüssel in die Intervention übernommen. Von der zugeschlagenen Menge kommen 4.892 t aus Deutschland. Insgesamt waren 29.322 t beboten worden, davon gut die Hälfte aus Spanien. Die Kommission akzeptierte alle Angebote bis 227 Euro/100 kg zu 100 % und alle Angebote zwischen 227-241 Euro/100 kg zu 50 %. Im Februar wird das Höchstgewicht bei der Intervention von 380 kg aufgehoben. Im März soll ein Höchstgewicht von 430 kg gelten. Außerdem müssen zukünftig die Jungbullen mit Geburts- und Aufzuchtsort gekennzeichnet sein, was EU-weit erst ab dem Jahr 2002 vorgeschrieben ist.

  • Anläßlich des am 29.01.2001 stattfindenden EU-Agrarministertreffens dominiert die Rinderseuche BSE die Tagungsinhalte. Es geht es um die Umsetzung des Anfang 2001 in Kraft getretenen vollständigen Tiermehlverbots und der übrigen Maßnahmen gegen BSE in den EU-Staaten. Einige Mitgliedstaaten werden versuchen, ihre nationalen Bestimmungen gegen BSE auf die europäische Ebene zu übertragen. So plant Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast gemeinsam mit ihrem österreichischen Kollegen, neben Tier-Eiweiß auch Tierfett vom Speiseplan der europäischer Nutztiere zu verbannen. Frankreich wird seinen Partnern das Verbot von T-Bone-Steaks nahelegen. Auch die Senkung der Altersgrenze für BSE-Tests auf 24 von 30 Monaten und die Klassifizierung der Wirbelsäule von Rindern als BSE-Risikomaterial werden die Minister debattieren. Auch die Keulung von ganzen Herden, wenn dort ein BSE-Fall auftritt, steht auf dem Programm des Treffens. Es wird erwartet, daß die die Minister wohl eine Verordnung verabschieden werden, wonach sowohl die gesammte Herde als auch die Alterskohorte eines Tiers mit BSE-Befund getötet werden muss. Als Alterskohorte gelten alle Tiere aus dem Jahrgang des BSE-Falls die mit dem Tier gehalten wurden, Tiere, die ein Jahr jünger oder älter als das befallene Tier sind, sowie alle seine Nachkommen.

    Weitere Themen sind neue EU-Bestimmungen für Tiertransporte und für die Schweinehaltung.

  • Die US-Gesundheitsbehörde (FDA) hat eine Herde von 1.000 texanischen Rindern unter Quarantäne gestellt, weil sie möglicherweise mit Tiermehl verunreinigtes Futter bekommen hat. Die Rinder würden solange isoliert gehalten, bis das verdächtige Futter untersucht sei. Es ist das erste Mal, dass in den USA aus Sorge vor dem Rinderwahnsinn Tiere vorsorglich unter Quarantäne gestellt werden. Ein Verdacht einer BSE- Infektion bestehe jedoch bislang bei keinem der jetzt isolierten Rinder, betonte der Sprecher. Washington hatte angesichts der BSE-Epidemie in Europa bereits 1997 die Verfütterung tierischer Eiweiße verboten. Der Import von Fleisch von Widerkäuern und lebenden Tieren vom europäischen Kontinent in die USA ist seither verboten.

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