Die Rinderkrankheit bovine spongiform encephalopathy (BSE), besser bekannt
unter der Bezeichnung Rinderwahnsinn erschüttert zur Zeit nicht nur die
Agrarbrache.
Verbot der Tiermehl-Verfütterung
Nach Frankreich und Italien ist auch in Deutschland in Kürze ein generelles
Fütterungsverbot von Tiermehl geplant. Wenn der Bundesrat dem Gesetzentwurf
wie geplant am 01.12.2000 zustimmt, würde das Gesetz am 02.12.2000 in
Kraft treten. Auch der Im- und Export von Tiermehl wird dann verboten
sein.
Für den 04.12.2000 ist eine außerordentliche Sitzung des EU-Agrarministerrates
von der zur Zeit durch Frankreich wahrgenommenen Ratspräsidentschaft einberufen.
Finanzierung BSE-Tests
Die EU hat in der letzten Woche eine zusätzlichen Etat von 60 Mio. Euro
für die geplanten BSE-Tests in den Agrarhaushalt 2001 eingestellt. Grundlage
der Budgetkalkulation war die Annahme, daß 500.000 Rinder mit erhöhtem
Risiko (Notschlachtungen) mit 30 Euro pro Tier und Test bezuschußt
werden. Ab dem 1. Juli 2001 sollen 2,3 Mio. zum Verzehr
freigegebene Rinder in der EU hinzukommen, die mit 15 Euro pro Tier
und Test aus Brüssel kofinanziert werden sollen.
Notschlachtungen
Nach ersten Äußerungen der EU-Kommission ist ein finanzieller Ausgleich
aus EU-Mitteln für die Folgen der BSE-Krise nicht möglich, da es für Kosten
von Schlachtprogrammen auf Grund von BSE-Risiken keine speziellen Zusatzhilfen
der EU gebe. Den EU-Ländern bleibt es jedoch vorbehalten, auf nationaler
Ebene Ausgleichsmaßnahmen ergreifen.
Nach Aussage der EU-Kommission stehen in der EU
die Intervention,
die private Lagerhaltung sowie
Exporthilfen zur Verfügung, um den fallenden Preis für Rindfleisch
abzufedern.Darüber hinausgehende Zahlungen wie zum Beispiel im Fall von
Großbritannien basieren auf speziellen EU-Entscheidungen.
Die Intervention ist an Bedingungen geknüpft: Sie steht nur männlichen
Rindern offen und auch erst dann, wenn der Preis entweder in einem EU-Staat
auf 80 % des aktuellen Interventionspreises von 3.242 EUR/t
oder auf 84 % des EU-Durchschnittspreises sinkt. Der Verwaltungsausschuß
Landwirtschaft hatte in der letzten Woche beschlossen, die Zuschüsse zur
privaten Lagerhaltung zu erhöhen. Außerdem kann die Kommission
ihre Hilfen für den Export erhöhen. Am Wochenende beschloß sie
ein Anhebung der Ausfuhrbeihilfen für Schlachtkühe um 130 %.
Aktuelle Infos zum Thema BSE
Bundesministerium für Landwirtschaft BMELF |
http://www.bml.de
u.a. die Ergebnisse des Zentralen Krisenstabes vom vergangenen Wochenende
zu finden sowie EU-Rechtsinformationen zu BSE
Tel: 0228/529-4453 (Bonn)
Tel: 030/2006-3120 (Berlin)
E-Mail: KrisenzentrumBSE@bml.bund.de
|
Bundesgesundheitsministerium |
http://www.bmgesundheit.de/themen/verbr/bse.htm
Informationen zum Verbraucherschutz sowie Situationsberichte zur neuesten
Entwicklung von BSE
|
EU-Kommission |
http:
//www.europa.eu.int/comm/food/index_de.html
umfangreiche Informationen zum Thema BSE
|
Deutscher Bauernverband |
Tel.: 0228/8198-111 von 7.00.22.00 Uhr
Fax.: 0228/8198-110
E-Mail: informationszentrale@bauernverband.net |
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