Dramatische Formen nimmt mittlerweile der Kursverfall des Euro an. Am
25.10.2000 notierte die Europäische Zentralbank (ECB) den Kurs mit 0,8307
US-$/€, das entspricht einem Kurse von 2,35 DM/US-$. Damit hat der Euro
nun rund ein Viertel seines Wertes gegenüber dem Dollar eingebüßt.
Man gewinnt den Eindruck, daß der Finanzmarkt die Schmerzgrenze
ausloten will, die zu einer neuerlichen Intervention der Notenbanken führen
könnte. Daher dürften weitere Kursverluste wahrscheinlich sein.
Dieser tiefste Stand seit der Einführung der neuen Währung irritiert
die Marktbeteiligten zunehmend, da innerhalb von Euroland nach wie vor
Preisstabilität herrscht und sich auch die Konjunktur wieder in einer
Aufschwungphase befindet. Alleinig mit der Attraktivität des Dollarraumes
läßt sich der €-Kursverfall nicht erklären, so daß neben der Wirtschaftskraft
von Euroland viele weitere Faktoren eine Rolle spielen.
Man rechnet nicht damit, daß die Zentralbanken zu Gunsten des Euro intervenieren
werden. Auch von den Finanzministern erwartet man kurz vor dem G-20-Treffen
in Montreal keine konkreten Äußerungen zum schwachen Euro.
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