Schweine: EU fordert von Rußland mehr Dialogbereitschaft


EU-Kommission Stand: 07.02.2014


Die Europäische Union hat Rußland zu mehr Dialogbereitschaft im Streit um den Importstop für Schweinefleisch aus der EU aufgefordert.

EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg beklagt, daß Rußland seit zwei Wochen einen Einfuhrstop für Schweine und Schweinefleisch aus allen 28 EU-Ländern verhängt habe, obwohl die Krankheit nur in einem begrenzten Gebiet in Litauen vorgekommen sei.

Borg sagte dazu in Brüssel: "Am 24. Januar wurde bei zwei Wildschweinen im Süden Litauens an der Grenze zu Weißrußland die Afrikanische Schweinepest festgestellt. Es wurden umgehend Maßnahmen ergriffen, um ein weiteres Ausbreiten der Seuche zu verhindern."

Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse hätten ergeben, daß die beiden Wildschweine nur durch die bislang vergebliche Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest im Westen Rußlands und Weißrußlands von der Seuche angesteckt werden konnten. Es habe aber keine Information darüber durch die russischen Behörden gegeben, so Borg weiter. Zudem verurteilte Borg die Maßnahmen als unverhältnismäßig und schädlich für die europäische Wirtschaft.

Die Restriktion würden letztendlich einem Verstoß gegen das internationale Handelsrecht entsprechen, betonte EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg. "Das vor zwei Wochen verhängte Einfuhrverbot besteht weiter, obwohl der Wunsch nach einem Treffen mit meinen Amtskollegen und nach einem Gespräch mit Beamten unbeantwortet blieb. Ich appelliere nochmals an Rußland, sich an einem konstruktiven Dialog in der Sache zu beteiligen, damit eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann."

Nachdem in Litauen zwei Fälle der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen bestätigt wurden, hat die Europäische Kommission entsprechende Schutzmaßnahmen für die EU verhängt. Ein Team von Experten der Europäischen Kommission unterstützt die litauischen Veterinärbehörden vor Ort, und Proben der infizierten Tiere wurden für eine gründliche Analyse an ein spanisches EU-Labor geschickt. Die litauischen Behörden hatten sofort nach Bestätigung der Schweinepest die durch die EU-Gesetzgebung vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.

 
 
 
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