Futtermittel: Soja - Logistikprobleme in Brasilien


S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 08.01.2013


Heute abend veröffentlicht das US-Landwirtschaftsministerium seine neue Angebot-Nachfrage-Bilanz für Getreide und Ölsaaten. Für die Sojabohnenernte in Brasilien haben Analysten die Prognosezahlen bereits in den letzten Tagen angehoben. Dennoch steigen die Sojapreise weiter.

 

Marktlage
Weiterhin stehen die Wetterbedingungen in den südamerikanischen Soja-Anbauregionen im Fokus. Die anhaltende Trockenheit in Argentinien und erwartete Ernteverzögerungen in Brasilien haben die Sojabohnen-Notierungen zwischenzeitlich auf ein 7-Wochen-Hoch steigen lassen. Die Kurse an den Börsen steigen, obwohl die Ernteerwartungen für Brasilien in den letzten Wochen immer wieder nach oben korrigiert wurden.

Abiove, die brasilianische Vereinigung der Sojaindustrie, prognostizierte Anfang der Woche eine höhere Ernte in Brasilien von 82,3 Mio.t Sojabohnen, nachdem im Dezember noch 81,6 Mio t erwartet worden waren (VJ.: 67,3). Man rechnet mit einem Anstieg des Exportpotential um fast 31 % auf 38,5 Mio.t (VJ.: 35,0).

Gestern hob die Conab, die staatliche Prognoseabteilung in Brasilien, ihre Ernteschätzung ebenfalls an. Erwartet wird jetzt für 2012/13 eine Bohnenernte von 83,4 Mio.t, nachdem die bisherigen Erwartungen noch bei 82,7 Mio.t lagen. Die Exportprognose wurde um 1,4 Mio.t auf 37,78 Mio.t angehoben.

Doch trotz der erwarteten Rekordernte zeigen die Börsenkurse dereit tendenziell nach oben. Denn entscheidend für den weiteren Preistrend ist die Wetterentwicklung in Argentinien und Brasilien in den nächsten sechs Wochen.

Aktuell verursacht der Regen in den nördlichen Anbaugebieten Brasiliens nicht nur Ernteverzögerungen, sondern auch gravierende Logistikprobleme. Die Folge: In den Häfen warten immer mehr Schiffe auf Ladung.

Südamerikanische Bohnen und Schrot werden vermutlich erst ab April am pysischen Markt in den Importstaaten eine Rolle spielen. Bis südamerikanisches Soja in den europäischen Häfen anlandet, sind die USA der einzige ernst zu nehmende Exporteur.

Entsprechend lebhaft ist die Nachfrage nach US-Soja. und die US-Lagervorräte schmelzen ab. Analysten erwarten, daß die US-Bestände auf den niedrigsten Stand seit 9 Jahren zurückgehen. Auch für die kommende Ernte haben die US-Exporteure bereits umfangreiche Aufträge in den Büchern. Allein China soll zehnmal mehr neuerntiges US-Soja gebucht haben als ein Jahr zuvor.

 
 
 
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