Braugerste: Im Aufwärtstrend


S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 12.11.2012


Jetzt kommt neue Bewegung in den Braugerstenmarkt. Steigende Futtergerstenpreise, der Quasi-Ausverkauf an Winterbraugerste und die Gushing-Diskussion sorgen für Preisauftrieb. Zudem läßt die Ausweitung der Aussaatflächen der Winterkulturen die Ackerfläche für 2013er Braugerste schrumpfen.

 

Marktlage
Nicht nur an der Warenterminbörse Euronext-Paris hat Braugerste in den letzten Tagen einen kräftigen Sprung nach oben gemacht, auch auf der Großhandelsebene wie zum Beispiel an der Produktenbörse Mannheim und beim regionalen Agrarhandel wurde mit kräftigen Preisaufschlägen versucht, Ware aus dem Lager zu locken.

Das Angebot an qualitativ hochwertiger Braugerste fällt EU-weit keiner aus, als ursprünglich erwartet wurde. Immerhin hatte der strenge Frost des letzten Winters zu erheblichen Auswinterungen und damit zu einer starken Ausweitung des Sommergerstenanbaus geführt.

Daß das Braugersten-Angebot dennoch eher knapp ausfällt, hat zahlreiche Gründe:

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Ein großer Teil der Sommergersten-Bestände in der EU wurde standortbedingt oder infolge der Bestandesführung als Futtergerste produziert. Entsprechend begrenzt fiel das Ernte-Potential an "zusätzlicher" Braugerste aus.

Futtergerste hat sich der letzten Zeit weiter verteuert. Seitdem sich abzeichnet, daß sich auch die Exportchancen für Gerste verbessern, hat sich der Preisauftrieb verstärkt. Inzwischen nimmt der Exporthandel zunehmend Ware für spätere Verschiffungen in die Bücher.

Winterbraugerste ist zwar gesucht, jedoch nur schwer zu beschaffen. Der Markt gilt als quasi-ausverkauft.

Zudem wird das Braugersten-Geschäft durch das Aufflammen der "Gushing"-Diskussion belastet. Mit dem Begriff "Gushing" wird das Überschäumen von Bier beim Öffnen der Flasche bezeichnet. Die Schaumbildung wird jedoch nicht durch zu viel Kohlensäure ausgelöst, sondern kann u.a. durch das Braumalz verursacht werden. Braugerstenpartien, die unter feuchten Witterungsbedingungen angebaut wurden, haben teilweise ein größeres Gushing-Potential.


Da das EU-Angebot an qualitativ hochwertiger Braugerste deutlich kleiner als erwartet ausfällt, erzielen einwandfreie Partien inzwischen deutliche Aufgelder.

 

 
 
 
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