Frühkartoffelsaison


G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 09.07.2012


Die Umstellung auf Frühkartoffeln aus Deutschland erfolgt in diesem Jahr im Lebensmitteleinzelhandel flotter als in Vorjahren. Die Frühkartoffeln haben einen guten Knollenansatz und sind in diesem Jahr auch ertragsreich. Aufgrund der Kältephase im Frühjahr sind die Bestände – je nach Anbauregion – unterschiedlich weit entwickelt.

 

Marktlage
Derzeit sieht es so aus, als ob die Umstellung auf die neue hiesige Ernte flotter als in den Vorjahren erfolgt. Alterntige Ware ist am Markt von rückläufiger Bedeutung. Auch die Importe von Frühkartoffeln aus Südeuropa und Afrika sind spürbar zurück gegangen.

Die deutsche Ware - die inzwischen angeboten wird - kann den Bedarf bequem decken. Die geernteten Qualitäten sind ansprechend. Mit wachsender Erntemengen wurden und werden die Preise etwas zurückgenommen. Die Grafik zeigt, dass der Preis immer noch über dem Vorjahreskurs liegt.

Der Durchschnittspreis in der 27. Kalenderwoche lag bei rund 32 Euro die Tonne bei der Vermarktung frei Erfasser. Dass der Preis aktuell schneller fällt deutete sich am Freitag an, da lag der Kurs bei rund 27 Euro. Mit der Ferienzeit ist die Nachfrage nach Speisekartoffeln rückläufig. Fortschreitende Ernte und zunächst nachlassende Nachfrage sorgen für Preisdruck.

 

Vegetation
Während die Niederschläge der letzten Zeit noch gute Wachstumsbedingungen für spätere Sorten schafften, wird durch das schwüle Wetter der Krankheitsdruck auf die Kartoffeln verschärft. Die unbeständige Witterung in den zurückliegenden Tagen hat die Krautfäule-Gefahr deutlich erhöht. Bei anhaltender ungünstiger Witterung ist besonders bei Lagerware mit Qualitätsverlusten zu rechnen.

 

Prognose
Die Frühkartoffelvermarktung ist im vollen Gange. Derzeit befinden sich die Preise etwas über dem Kursniveau des vergangenen Erntejahres. Über die Lager-Qualitäten entscheiden die nächsten Wochen. Alternitge Ware findet noch in den Schälbetrieben Absatz, Restbestände könnten auch noch in Biogasanlagen eingesetzt werden.

  • Erste heimische Frühkartoffeln wurden - vor allem bei der Direktvermarktung – mit einem relativ hohen Preisniveau vermarktet. Durch Preissenkungen in Niedersachsen entsteht auch Kursdruck in Hessen. Die Preise werden wie in jedem Jahr noch weiter absinken.
  • Bei den Anschlusssorten muss mit stärkerem Infektionsdruck mit Krautfäule gerechnet werden, dass könnte auch zu Problemen im Lager führen.
  • Auch im Wirtschaftjahr 2010/11 sank in Deutschland der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln. Im Jahr zuvor wurden pro Bundesbürger noch 62,7 kg verkauft, die Verkaufsmenge in 2010/12 betrug nur noch rund 57 kg pro Kopf. Die Anbaufläche in Deutschland wurde verkleinert, trotzdem wird hierzulande immer noch mehr geerntet als verkauft. Ein Teil der Ernte muss in den Export gehen.
 
 
 

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