Eier: Niedrigere EU-Produktion - höhere Preise

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 27.03.2012


Das schon vorzeitig in Deutschland umgesetzte Käfighaltungsverbot in konventionellen Käfigen führte dazu, dass die Legehennenbestände deutlich reduziert wurden. Die Eierproduktion sank 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 11,1%. Im Jahr 2010 wurde die Eierproduktion nochmals um 6,4% eingeschrumpft.

Der Selbstversorgungsgrad bei der Eierproduktion sank in den letzen 10 Jahren von über 75% bis 2010 auf unter 60%. Mittlerweile gewinnt die Eierproduktion in Deutschland wieder an Fahrt. Ende 2011 näherte sich die Produktion in Deutschland wieder dem Ausgangsniveau vor der Umstellung.

Bodenhaltung ist die dominierende Haltungsform
Die dominierende Haltungsform in deutschen Legehennenbetrieben ist die Bodenhaltung. Die Anzahl der Kleingruppenhaltungsplätze ist, wie die Grafik zeigt, mit rund 5,6 Millionen sehr geschrumpft. Die Freilandhaltung bietet noch Wachstumspotenzial. Auch die Ökologische Erzeugung gewinnt an Bedeutung, ist aber mit rund 3 Millionenhaltungsplätzen derzeit die kleinste Gruppe.

 

Marktlage in Europa
Frühzeitig wurde in Österreich, Deutschland, Luxemburg und Schweden das erst ab Januar 2012 geltende EU-weite Verbot der Haltung von Legehennen in konventionellen Käfigen vollständig umgesetzt. In etlichen der 27 EU-Länder gelang die fristgerechte Umsetzung des Verbotes nicht. Die säumigen Länder vertrauten darauf, dass die Fristen für die Umstellung auf andere Haltungsformen nochmals verlängert würden. Jetzt – wo EU-weit die Eier aus konventionellen Käfigställen verboten ist – werden Eier in Europa knapp.

 

Marktlage in Deitschland
Auch in Deutschland wurde das Eierangebot kleiner. Die Verbraucher merken in den Lebensmittelläden noch nicht die steigenden Preise. Hier sorgen langfristige Kontrakte des Handels mit den Produzenten für gleichbleibende Kurse. Trotz Produktionsdefizit können somit die Produzenten nur beschränkt von den positiven Vorgaben profitieren. Erschwerend kommen die stetig steigenden Kosten für Futtermittel hinzu.

 

Fakten

  • Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland reichte bislang nicht aus und wurde durch Importe ausgeglichen – dies ist durch die fehlende Umstellung in einigen Exportländern nicht mehr möglich.
  • Eine marktnahe Produktion und ein hoher Leistungsstand in der Eierproduktion sprechen für die Eierproduktion in Deutschland.

 

Prognose

  • Alle Jahre wieder wird vor Ostern von einem Engpass von Eiern gesprochen. Für das Ostergeschäft könnten Eier in Deutschland knapper sein als in den Jahren zuvor, trotzdem sollte das Angebot auch für das Ostergeschäft in der Regel reichen.  
  • Langfristig ist auch beim Einzelhandel mit Preisanstiegen zu rechnen.
  • In den säumigen EU-Ländern werden wahrscheinlich die Ställe der Erzeuger schnellstmöglich umgestaltet, um wieder verstärkt am Marktgeschehen teilzunehmen.
  • Die Marktversorgung in Deutschland wird voraussichtlich auch weiterhin gesichert sein.

 
 
 
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