Turbulenzen an Finanzmarkt - Agrarrohstoffe weiter stabil

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 12.09.2011


An den Finanzmärkten spitzt sich die Situation weiter zu: Das Schulddendrama um Griechenland geht weiter, die globale Rezessionsängste wachsen und die mangelhafte Liquiditätsausstattung vieler Banken. Agrarrohstoffe werden davon unbeeindruck im Plus gehandelt.

Marktlage
Die Spekulanten wetten weiter nicht nur gegen Griechenland, sondern gegen den Euro. Von der Schuldenkrise in der Eurozone profitieren aktuell die Agrarrohstoffbörsen. Hier zeigt sich die enge Verzahhnung zwischen Börsenkursen und Realmarkt, dessen Preisbildung sich an Angebot und Nachfrage orientiert. Denn am realen Markt ist seit Monaten bekannt, daß die Ernte 2011/12 bei vielen Feldfrüchte weltweit defizitär ausfallen wird.

Die Gerüchteküche kocht: Ein Euro-Austritt Grfiechenlands ist kein Tabu-Thema mehr und die Ratingagentur Moody's droht angeblich drei französischen Großbanken mit Herabstufung.

Gesucht ist derzeit eines: Sicherheit – auch wenn diese nur relativ ist. Weitgehend ruhig verläuft daher der Handel mit Weizen, Raps & Co an den Börsen.

Am Realmarkt handeln Realisten mit realer Ware. Und am realen Markt ist man seit Monaten überzeugt, daß die weltweiten Lagervorräte angesichts des steigenden weltweiten Bedarfs weiter schrumpfen werden.

Obwohl auch die Agrarrohsttoffpreise in den letzten Wochen sowohl an den Börsen, wie auch am Kassamarkt Kursverluste in Kauf nehmen mußten, liegen die Preise weiterhin auf hohem Niveau. Seitdem die Ernte auf der Nordhalbkugel allmählich zu Ende geht, haben sich die Kurse sogar wieder leicht stabilisieren können.

 

 

Prognose
Der stetige Export und die flotte internationale Nachfrage unterstützen weiter den Preistrend an den Börsen und am Kassamarkt. Der Wettbewerbsdruck aus Osteuropa wird allmählich schwächer und auch die EU-Exporteure kommen wieder zunehmend zum Zuge.

Da die Lagervorräte in der EU bereits im Vorjahr stark abgebaut wurden, findet angebotene Ware problemlos Käufer. Zudem kommt kein Angebotsdruck auf, da die Produzenten zunächst vorrangig Vorkontrakte bedienen und freie Ware in der Hoffnung auf weitere Preisanhebungen weiter einlagern.

 
 
 


Vorhergehende Beiträge

---  
   
 
 
 
 

Seitenanfang