Sinkende Legehennenhaltung in Deutschland

G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 23.11.2009


Das „AUS“ für die konventionelle Käfighaltung führt zu einem Abbau der Legehennenbestände in Deutschland. Ab dem 1. Januar 2009 trat das Verbot für Legebatterien in Deutschland in Kraft. Durch eine genehmigte Übergangsfrist konnten schon eingestallte Legehennen noch bis Ende 2009 in den herkömmlichen Käfigen gehalten werden. In der EU wird die konventionelle Käfighaltung erst ab 2012 verboten sein. Deutschland erfüllt somit schon Jahre vor der EU-Richtlinie die gewünschten Kriterien.

Die Entwicklung des Legehennenbestandes
Wie die untenstehende Grafik zeigt verändert sich der Bestand bei der Legehennenhaltung in Deutschland. Vergleicht man die Anzahl der Hennen seit 2005 mit dem geschätzten Stallbesatz im Dez. 2009, so werden im aktuellen Jahr ca. 11,4% weniger Legehennen eingestallt.

Der Selbstversorgungsgrad bei Eiern in Deutschland wurde in den Jahren 2007/2008 noch mit 67% angegeben. Mit der endgültigen Umsetzung des Verbotes für konventionelle Käfighaltung sinkt der bis dato ermittelte Selbstversorgungsgrad nochmals. Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) schätzt, dass im aktuellen Jahr die Selbstversorgung noch unter 50 % sinkt. Dies würde bedeuten, dass jedes zweite Ei nach Deutschland importiert werden muss!

Etliche Eierproduzenten sind derzeit noch in der Umstellungsphase. Nach dem Abschluss der Umbauten wird wieder mit einem Ansteigen der Eiererzeugung in Deutschland gerechnet.

 

Marktlage
Der Handel hat sich schon zum großen Teil auf die veränderte Erzeugersituation eingestellt. Handelsketten haben Eier aus der konventionellen Käfighaltung schon ausgelistet und bieten nur noch Eier aus Boden- und Freilandhaltung an.

Trotzdem findet auch Käfigware noch Ihre Kunden. Da Käfigeier immer noch die günstigste Variante ist, findet sie vor allem bei der Verarbeitungsindustrie ihren Absatz. Das knapper werdende Angebot sorgt für feste Preise.

 

Prognose

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Die Abnahme der Legehennenbestände führt zwangsläufig zu einer geringeren Eierproduktion. Um das entstehende Defizit auszugleichen muss Ware importiert werden.
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EU–weit ist während der Umstellung auf andere Haltungsformen in den nächsten Jahren mit einer geringeren Eierproduktion zu rechnen.
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Ein knappes Angebot zog bisher immer auch höhere Preise nach sich.
 
 
 

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