Getreide/Ölsaaten: US-Februar-Prognose bestätigt Knappheit

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 08.02.2008


Die Februar-Prognose aus den USA bestätigt, daß die Agrarpreise allen Grund haben, ihren Hausse-Kurs beizubehalten. Die neuen Zahlen weisen für Getreide und Ölsaaten einen deutlichen Abbau der weltweiten Lagerbestände aus.

Marktlage
Nichts wirklich Neues bringt die Februar-Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums vom 08.02.2008. Die Preisrallye an den Märkten für Getreide und Ölsaaten hatte in den letzten Tagen bereits vorweggenommen, was die neuen Zahlen jetzt bestätigen: Die Produktion 2007/08 ist defizitär und die wachsende Nachfrage läßt die Welt-Lagerbestände aus den vorangegangenen Ernten zusehens schrumpfen.

Bei Sojabohnen wird die Situation nochmals deutlich knapper eingeschätzt. Bereits in den letzten Tagen zogen die Kurse am amerikanischen Markt scharf an und trieben damit auch die Preise international weiter in die Höhe.

Die enge Versorgungssituation kündigte sich bereits Mitte des vergangenen Jahres an. Die Mitglieder des Realpreissystems CASH! haben vorausschauend ihre Geschäfte bereits im Spätsommer 2007 abgeschlossen und auch die kurze Phase leichter Kursrückgänge Ende Oktober genutzt. Derzeit haben sich die CASH!-Mitglieder vom Markt zurückgezogen.

Auch bei Weizen, prognostizieren die Februar-Zahlen einen Rückgang der weltweiten Weizen-Endbestände um 1,2 Mio.t für die Saison 2007/08, obwohl die Weltweizenernte um 600.000 t nach oben korrigiert wurde. Sollten sich diese Zahlen bestätigen, würden die Bestände auf nur noch 109,7 Mio.t schrumpfen (2006/07: 125,08).

Auch bei Futtergetreide und Rapssaaten oder dem weltweit bedeutsamen Nahrungsgetreide Reis wurden die Endbestände erneut nach unten revidiert.

 

Prognose
Die neuen Zahlen zur weltweiten Versorgungsbilanz dürften der Preisentwicklung bei den Ackerbauerzeugnissen für die Verwendungsrichtungen Nahrung, Futtermittel und Energie weiteren Auftrieb verleihen.

Da das US-Landwirtschaftsministerium die Aussaatflächen in den USA für Weizen mit einer Flächenausdehnung von +5,4 % gegenüber dem Vorjahr unverändert gelassen hat, ist auch für 2008/09 eine insgesamt enge Versorgungslage zu erwarten.

Die Grundstimmung dürfte nach meiner persönlichen Einschätzung in den kommenden Wochen weiter positiv bleiben, auch wenn der Saatenstand für den EU-27-Raum derzeit gute Aussichten für die Ernte 2008 verheißt.

Dennoch gilt es, die Marktentwicklung aufmerksam zu beobachten, um den richtigen Verkaufszeitpunkt nicht zu verpassen.

 
 
 


Vorhergehende Beiträge

---  
   
 
 
 
 

Seitenanfang