Kälber: MKS-Ausbruch lähmt die Umsätztätigkeit

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 07.08.2007


Nach dem Auftreten der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Südengland entwickelt sich die Absatzlage am Kälbermarkt zunehmend schwieriger. Ein zweiter MKS-Verdachtsfall wurde von den britischen Behörden jetzt nach Labortests bestätigt. Der Hof liegt in der Nähe des Betriebs, auf dem das Virus erstmals aufgetreten ist.

Marktlage
Die hoch ansteckende Maul- und Klauenseuche (MKS) war am Wochenende in England auf einem Bauernhof westlich von London ausgebrochen. Großbritannien stoppte daraufhin alle Viehexporte sowie die Ausfuhr von bestimmten Tierprodukten. Inzwischen hat die die EU-Kommission nach dem Auftreten von MKS in England ein weit reichendes Exportverbot für britische Fleisch- und Milchprodukte aus Großbritannien verhängt. Zudem untersagte die EU-Kommission den Briten die Ausfuhr von lebendem Vieh. Mit Ausnahme Irlands wurde Großbritannien als „Hochrisikogebiet“ eingestuft. In Holland, Frankreich und Italien wurde inzwischen ein kompletter "Stand-Still" (außer Schlachtvieh) angeordnet.

Die Bundesregierung sieht derzeit keine Gefahr für Deutschland. Unter Beobachtung stehen nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz jedoch 39 Schafe- ein Rind sowie zwei Zootiere. Die Schafe wurden an sieben Betriebe in Hessen (drei Betriebe), Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen (je ein Betrieb) geliefert. Der Bulle befindet sich in einen Zuchtbetrieb in Schleswig-Holstein, die beiden Zootiere im Zoo in Dresden. Alle Tiere stammen aus Gebieten, die mehr als 100 Kilometer vom Ausbruchsort in England entfernt sind. Die betroffenen Höfe werden beobachtet.

Weitere Informationen: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Hierzuland hat sich die Absatzlage am ohnehin schwierigen Kälbermarkt infolge des MKS-Ausbruchs nochmals verschärft. Die Nachfrage ist weiter eingebrochen. Der Handel für den Export wurde weitgehend eingestellt.

In der vergangenen Woche gaben die Preise für HF-Bullenkälber vom Milch- und Fleischtyp nochmals nach. Lediglich Mastkreuzungen konnten höhere Preise erzielen. Inzwischen ist die Nachfrage weiter eingebrochen.

 

Prognose
Bereits in den letzten Wochen fielen die Umsätze am Kälbermarkt sehr niedrig aus. Vor dem Hintergrund der MKS-Problematik ist zu befürchten, daß die Nachfrage erneut weiter zurückgeht.

Inwieweit sich die Preise am Kälbermarkt halten können oder nachgeben, wird vor allem von den Handels- und Transportbeschränkungen der EU-Kommission sowie der EU-Länder abhängen. Doch auch die momentane Kaufzurückhaltung der Händler und Mäster dürfte zu Preisdruck führen.

 
 
 

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