Die Hausse am Kälbermarkt geht weiter. Kälber-
und Bullenmäster stöhnen über die hohen Preise. Bringen jetzt Schweinepest
in NRW und Vogelgrippe in einem sächsischen Geflügelbetrieb weitere
Preisanstiege?
Marktlage
Die
Kälberpreise bewegen sich seit Mitte letzten Jahres kontinuierlich nach oben.
In den letzten Jahren hat sich dieser Preisanstieg zu einer durchaus üblichen
Saisonalität entwickelt. Die seit Jahren knappe Marktversorgung mit Schlachtrindern
und Schlachtkälberm trägt auch den aktuellen Preisanstieg.
Daß
der Geschlachtetmarkt letztendlich Motor des Preisanstieges am Nutzkälbermarkt
ist, wird auch anhand der Preisbewegungen bei den Kälbertypen deutlich: Die
mit 2,32 Euro/kg SG für Kälber (E-P) sehr niedrigen Auszahlungspreise
im August 2005 waren bereits im Folgemonat vergessen. Mit 3,26 Euro/kg SG
lagen die Notierungen im September bereits deutlich höher und ließen
am Kälbermarkt zunächt die Preise der Mastkreuzungen deutlich anziehen.
Zeitversetzt folgen ab Oktober mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft die Preise
für Zweinutzungstypen und - nachdem Kälber immer knapper und immer
teurer wurden - ab November auch die Kurse für Milchtyp-Kälber.
Dem Gesetz von Angebot und Nachfrage folgend befinden sich
die Kälberpreise in den meisten Jahren bis zum Mai/Anfang Juni in einer Hausse-Phase,
um in den anschließenden Sommermonaten rasant einzubrechen.
Fakten
Vogelgrippe und Schweinepest kurbeln Kalbfleisch-Absatz
an
Kalbfleisch erfreut sich seit Wochen einer hohen Verbrauchernachfrage.
Die sogenannte Vogelgrippe läßt etliche Verbraucher von Geflügel-
zu Kalbfleisch umschwenken. Das knappe Schlachtkälber-Angebot trifft auf
eine stetige Nachfrage, so daß die Auszahlungskurse in dem Marktgebiet Hessen/Rheinland-Pflaz
in der Woche vom 27.03. bis zum 02.04.2006 für Schlachtkälber der Kategorie E-P
auf durchschnittlich 4,29 Euro/kg SG (Spanne 3,40 - 5,30)
ansteigen.
Nach dem Auftreten der Schweinepest in Nordrhein-Westfalen und
dem Nachweis des Vogelgrippe-Virus in einem sächsischen Geflügelmastbetrieb dürfte
Kalbfleisch weiterhin sehr gefragt sein und damit teuer bleiben. Fazit: Eine hohe
Nachfrage nach Kälbern dürfte das Angebot knapp halten und für
weiterhin hohe Kälberpreise sorgen.
Hausse-Tendenz
Prognose
Nach
dem Nachweis der Vogelgrippe in einem sächsischen Geflügelmastbetrieb ist damit
zu rechnen, daß noch mehr Verbraucher als bisher von Geflügelfleisch
unter anderem auf Kalbfleisch ausweichen. Nach meiner Einschätzung dürften
die Kälberpreise daher vorerst auf hohem Niveau bleiben. Sollte sich das
Kälber-Angebot weiter verknappen, sind nach meiner Einschätzung weitere
Preisanstiege zu erwarten.
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